Nachdem Katrin Müller-Hohenstein gestern im ZDF während der Liveübertragung des WM-Spiels der deutschen Mannschaft gegen Australien die Formulierung „innerer Reichsparteitag“ verwendet hat, haben sich viele unwissende Zeitgenossen darüber beim Sender beschwert.
Es gibt offenbar genug Dumme, die sich über jedes Wort, dass sie an das dunkelste Kapitel in der deutschen Geschichte erinnert, aufregen und dabei ihr Empörungspotential entdecken, ohne sich vorher überhaupt einmal zu informieren.
Hat die Moderatorin etwa geäußert, dass sich der Spieler Klose „wie an Führers Geburtstag gefreut“ habe? Oder dass die deutschen Spieler „zäh wie Leder und hart wie Krupp-Stahl“ aufgetreten seien? Nichts dergleichen. Sie hat lediglich eine harmlose und alltägliche Formulierung gebraucht, die das Gefühl von Schadenfreude oder einer inneren Genugtung, es allen gezeigt zu haben, beschreibt.
Dass in Zeiten, in denen viele Menschen ihre Bildung aus dem RTL-Nachmittagsprogramm beziehen, diese Redewendung eher ungeläufig ist, spricht nicht gegen denjenigen, der sie verwendet.
Was wird wohl passieren, wenn Michael Steinbrecher beim nächsten Spiel die Autobahnen Südafrikas loben sollte?
Ehrlich, ich habe den ganzen Tag schon den Kopf geschüttelt über diesen Unfug!
Dass ein letztlich ganz amüsanter Proletensport hier sogar von einer Kommentatorin verbal politisiert wird, zeigt halt schon ganz peinlich die tiefe ‚Verknüpfung“.
Ist aber letztlich egal, der Klose wird im Hals stecken bleiben, denn es gibt immer einen Jesse Owens.HAHA!
„innerer Reichsparteitag“ eine alltaegliche Redewendung ? Das ist sie bei mir nicht und ich habe sie so auch noch nie gehoert.
Eher noch ist „hart wie Krupp-Stahl“ eine alltaegliche Redewendung.
Ausverschaemt als einzigen Beweis fuer die „Alltaeglichkeit“ Niggemeier anzugeben.
@Mario:
Ich stamme aus NRW, und kann bestätigen, dass die Redewendung zumindest bis vor einigen Jahren keineswegs ungewöhnlich war. Ich habe sie nicht von jedem und nicht dauernd gehört, aber für ein „geläufig“ hat es zumindest bei mir gelangt.
@buchstaeblich
So unterschiedlich ist das. „hart wie Krupp-Stahl“ ist hier eher gelaeufig. Und ich finde das nicht weniger ungewöhnlich. (Der Autor Andreas Schwartmann stellte „hart wie Krupp Stahl“ als nicht harmlose und nicht alltägliche Formulierung hin, im Gegensatz zu „innerer Reichsparteitag.
Ich persoenlich finde beide harmlos und witzig, jedoch nicht alltaeglich und auch bedingt fernsehtauglich. (von Hohenstein in dem Zusammenhang war es voll ok)
Was mich nervt ist nur der Versuch einiger Blogger die Aussage als alltaeglich hinzustellen…Das ist die große Gefahr: Blogger beschreiben die Dinge oftmals nur aus ihrer oftmals beschraenkten Sicjhtweisen.
Ich hab das auch gehört und spontan gedacht, was will die gute damit denn überhaupt sagen?