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Distanzierungen

Da gibt es ein Blog zweier Geschwister, die sich „Rechtsanwalt“ nennen dürfen, auch wenn man es fast nicht glauben mag. In diesem Blog indes kommt die Juristerei leider arg selten vor – stattdessen wird dort lieber mit Lego-Männchen gespielt und zu (wahrscheinlich urheberrechtlich geschütztem) Material auf Youtube verlinkt. Humorvoll findet man dort die regelmäßig verbal grenzwertigen Attacken auf dieses Blog, den 1. FC Köln und die schönste Stadt der Welt. Nun, jeder sollte eben das machen, was er am besten kann. Nicht-Kölner tun sich ja bekanntlich mit Humor oft schwer. Und wenn diese Kollegen es sich zur Aufgabe gemacht haben, sich mit erhobenem Zeigefinger von hiesigen Texten zu distanzieren, die sie offenbar überhaupt nicht verstehen, dann sollte man vielleicht froh sein, daß sie in dieser Zeit keine ernsten Schäden verursachen können, die unbeteiligte Dritte gar nicht so gerne mögen.
So wie zum Beispiel unter fremdem Namen E-Mail-Newsletter zu abonnieren oder unter einem fremden Namen mit gefälschter E-Mail-Adresse Porzellan für mehrere hundert EUR zu bestellen und bei den entsprechenden Versandfirmen unnötige Kosten zu verursachen.
Ich bin mir nämlich sicher, daß die besagten Kollegen mit solchen Dummheiten rein gar nichts zu tun haben, weil sie ganz bestimmt wissen, daß hier das Strafrecht einschlägig ist und sie deshalb ihre Zeit lieber damit verbringen, sich zu distanzieren. Das ist erfreulich.
Justitia Colonia freut sich über soviel Aufmerksamkeit, sagt deshalb „Chapeau!“ und distanziert sich ausdrücklich nicht. Das können andere viel besser. Denn Staatsexamina sind offenbar vielseitig verwendbar.
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Update: Die Betroffenen vertreten nun die nicht nachvollziehbare Auffassung, es würde suggeriert, wir würden unter fremden Namen den „Schabernak“ treiben, den Sie beschrieben haben. Damit unterstellen Sie, dass wir eine Straftat begangen hätten – und nun hört der Spaß auf!
Dazu ist folgendes festzustellen: Justitia Colonia bedauert dieses erneute Unverständnis zutiefst. Daß der Spaß nun (ausgerechnet vor den kommenden Feiertagen) aufhört, ist für Justitia Colonia natürlich nicht akzeptabel.
Damit obiger Beitrag also auch dort verstanden wird, und für die Betroffenen der Spaß wieder beginnt, sei also noch einmal ausdrücklich gesagt: „Ich bin mir sicher, daß die besagten Kollegen mit solchen Dummheiten rein gar nichts zu tun haben.“ Deutlicher geht es wirklich nicht. Nicht jeder Unfug ist recht bunt und einen Alleinvertretungsanspruch für schlechtes Benehmen und das Ausleben von Obsessionen haben Brüderlein und Schwesterlein bekanntlich auch nicht.
Letztlich werden in Bälde die Ermittlungsbehörden herausfinden, wer dahinter steckt. Sachdienliche Hinweise, bunte und schwarzweisse, werden aber selbstverständlich jederzeit gerne entgegengenommen.
Justitia Colonia wird weiter berichten.

  1. Popcorn macht nicht dick! Wenn es das Einzige ist, was man am Tag zu sich nimmt *g*
    Und: warum die Aufregung? Ich habe mal kurz in den anderen Blog reingesehen und finde ihn albern und langweilig. Grundsätzlich muß ich aber feststellen, daß der „Jurist an sich“ gerne bloggt. Habe mehr bloggende Juristen als Anstreicher gesehen…seltsam. Vielleicht haben Juristen einfach ein höheres Mitteilungsbedürfnis *g*

  2. @flyinggroose:
    Interessante Festellung! Doch ich denke, dass das Bloggen nicht nur Jurist/innen vorbehalten ist 🙂 Auch andere teilen sich gerne per Blog mit! Sie haben ja auch einen. Oder sind Sie etwa auch Juristin? 😉 Ich habe auch einen und auch gehöre nicht zu den Rechtsgelehrten 🙂
    Was den erwähnten Blog anbelangt, so kommentieren sich dort die eigenen Blogger selbst am liebsten. Vermutlich fehlt es den Juristen an Mandanten 🙂
    Ich gebe Ihnen da vollkommen Recht. Der Blog ist nicht nur albern und langweilig, sondern auch höchst infantil.

  3. @poesia: nee, ich bin keine Juristin, kenne aber einige Jursiten, die auch bloggen. Ist mir halt einfach aufgefallen 😉 Aber vielleicht teilt sich der Jurist an sich gegenüber anderen Berufsgruppen (schweigende Schreiner??? *g*) lieber mit. Ist auch egal. Schön, daß wir frei bloggen dürfen… was nicht gefällt, wird auch nicht gelesen.

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