Beim 1. FC Köln steht im Herbst dieses Jahres die Wahl eines neuen Vorstands an. Die Amtszeit des alten Vorstandes, dem nach dem Ausscheiden von Werner Spinner derzeit noch Toni Schumacher und Markus Ritterbach angehören – ebenso wie der vorübergehend kommissarisch entsandte Stefan Müller-Römer – endet. Nach § 18.3 der Satzung des Vereins obliegt dem Mitgliederrat das Vorschlagsrecht zur Wahl eines neuen Vorstandes und dieser Aufgabe ist das Vereinsorgan nun nachgekommen. Es hat ein Team um Dr. Werner Wolf, Eckhard Sauren und Dr. Jürgen Sieger vorgeschlagen – allesamt gestandene Unternehmer, aber keine Sportler.
Das hat in den sozialen Netzwerken umgehend für Widerspruch gesorgt, denn wie kann es sein, dass ein Vereinsidol wie Toni Schumacher nicht berücksichtigt wurde?
Der vom Mitgliederrat vorgeschlagene Vorstand überzeugt durch wirtschaftliche und menschliche Kompetenz. Einfach ausgedrückt: Die Herren haben Ahnung, wie man ein Wirtschaftsunternehmen erfolgreich führt. Darauf kommt es an. Die sportlichen Entscheidungen werden nicht auf Ebene des Vereinsvorstands, sondern von den Geschäftsführern der KGaA getroffen. Deshalb ist es auch nicht nötig, den Vorstand mit Ex-Fußballern zu besetzen.
Wohin es führt, wenn ein Vorstand nur vom sportlichen Ruhm vergangener Tage zehrt, aber menschlich und wirtschaftlich Defizite aufweist, haben wir ja nun mehrfach sehen können. Der unnötige Abstieg 2018 ist nicht allein darauf zurückzuführen, dass der Vorstand seine Arbeit nicht gemacht hat. Sich danach hinzustellen, wie Schumacher es getan hat, und das eigene Versagen als „Unfall“ zu verharmlosen, sagt mehr über die Qualifikation des ehemaligen Nationaltorhüters als Vorstand aus, als er vielleicht selbst glaubt.
Niemand stellt Toni Schumachers sportliche Leistungen in Frage. Aber die bringen den 1. FC Köln im Jahr 2019 nicht weiter. Es ist Zeit für einen neuen Vorstand. Der Mitgliederrrat hat seine Hausaufgaben gemacht – nun ist es am 08. September an uns Mitgliedern, über die künftige Führung und die Zukunft des Vereins zu entscheiden. Ich jedenfalls unterstütze den Vorschlag des Mitgliederrates.